1933-39 |
HakenkreuzDas aus der asiatischen wie europäischen Frühgeschichte überlieferte, ein laufendes Sonnenrad symbolisierende Hakenkreuz galt als Zeichen des Heils und der Wende zum Glück. Durch die Theorien des österreichischen Anthropologen Guido von List fand es Ende des 19. Jahrhunderts als angeblich "arisches" Symbol für die "Reinheit des Blutes" Verbreitung in Deutschland. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts diente das Hakenkreuz völkischen Gruppierungen als Ausdruck ihres aggressiven Nationalismus und Antisemitismus. Als Manifestation ihrer politischen Haltung trugen es Angehörige rechtsextremer Freikorps 1918/19 im Baltikum und während des Lüttwitz-Kapp-Putsches im März 1920 auf ihrem Stahlhelm. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) übernahm das Hakenkreuz im selben Jahr als offizielles Zeichen. Adolf Hitler sah darin das heilbringende Symbol "des Kampfes für den Sieg des arischen Menschen". Von Hitler stammten Entwürfe für die Hakenkreuzfahne der NSDAP, deren Weiß sowie knalliges Rot national- und sozialrevolutionäre Ziele andeuten sollten. Alle Parteiformationen trugen die Fahne stets an der Spitze ihrer Aufmärsche. Zwei Jahre nach ihrer Machtübernahme erklärten die Nationalsozialisten das Hakenkreuz im Rahmen der Nürnberger Gesetze 1935 zum Hoheitszeichen des Deutschen Reichs. Die Hakenkreuzfahne wurde gleichzeitig zur alleinigen Nationalflagge, nachdem sie im März 1933 gleichberechtigt mit der schwarz-weiß-roten Trikolore des Kaiserreichs die verhaßte, die Weimarer Republik symbolisierende schwarz-rot-goldene Fahne abgelöst hatte. Bis zum Ende des NS-Regimes 1945 war die Bevölkerung an nationalen Feiertagen zum Flaggen der Hakenkreuzfahne verpflichtet. Ob auf Amtsschildern, Lampions, Schuhanziehern oder als Glimmer für Weihnachtsbaumspitzen: Im Alltagsleben der Deutschen war das Hakenkreuz als Symbol der NS-Herrschaft nach 1933 allgegenwärtig. (as) |